BLICKWINKEL

BLICKWINKEL // Ludwig WILDING und Gerhard FRÖMEL

Ausstellungsdauer: VERLÄNGERT bis 26.11.2015!!

Ludwig Wilding und Gerhard Frömel fordern den Betrachter ihrer Werke heraus. Er muss in Aktion treten, mit dem Kunstwerk interagieren, sich dem ihm gegenüber positionieren, immer wieder seinen Blickwinkel verändern.

Die Arbeiten von Ludwig Wilding und Gerhard Frömel bestehen aus zwei oder mehr voneinander getrennten aber miteinander kommunizierenden Ebenen. Der Betrachter erlebt mit der Veränderung seines Blickwinkels optische Verschiebungen, Trennungen und Verbindungen von flächigen oder linearen Elementen die eine Vielfalt von Formen und Illusionsräumen erzeugen. Die meist flachen Werke von Ludwig Wilding werden zum dreidimensionalen Seherlebnis. Die Objekte und Installationen von Gerhard Frömel verändern ihre Räumlichkeit, ihre Form, öffnen oder schließen sich.Wichtig ist, dass es weder bei Wilding noch bei Frömel je den eine, einzig richtigen Blickwinkel gibt, den es zu finden gilt, sondern der Betrachter sich, je nachdem wo er steht oder wie er sich bewegt, immer wieder neue Facetten des Kunstwerks erschließen kann.

Ludwig WILDING

Ludwig Wilding gilt als wichtigster deutscher Vertreter der Op Art. Er arbeitete ab den 1960er Jahren mit Linien, die er zu überlagerten Netzen und Rasterstrukturen komponierte. Durch Überlagerungen, Schichtungen und Kontrastierungen schuf er Körper, ließ perspektivische Verzerrung und scheinbar sogar Bewegung entstehen. So verlieh er seinen Arbeiten einen deutlichen Objektcharakter und erforschte die Fähigkeit des Betrachters zur Wahrnehmung zweidimensionaler Formen und dreidimensionaler Objekte. Wildings Ziel war eine nachhaltige Irritation des perspektivisch konditionierten Sehens.

Zusammen mit seiner Frau Ingeborg Wilding war Ludwig Wilding Gründungsstifter der 2007 gegründeten Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt. Wilding verstarb 2010 in Buchholz i. d. Nordheide.

Gerhard FRÖMEL

Gerhard Frömel nimmt innerhalb der konkreten Kunst eine ganz und gar eigene Position ein. Seine reduzierten und streng formalen Objekte, Skulpturen und Installationen sind nie das was sie zu sein scheinen. Was wirkt wie ein kompakter, geometrischer Korpus, stellt sich bei näherer Betrachtung oder Veränderung der Position als Zusammenspiel von „offenen“ Ebenen oder Konstruktion aus eigenständigen Einzelteilen heraus. Was wirkt wie einzelne, zersprengte Linien oder Formen, schließt sich – bewegen wir uns vor ihnen – zu geschlossenen Objekten. Es liegt beim Betrachter durch die Veränderung seiner Position Irritationen zu überwinden, Linien zu vollenden und Formen zu finden.

[Gerhard FRÖMEL]