Galerie Haas feiert Jubiläum

Donaukurier, 21.12.2009

Und alle sind sie da zur farbenfrohen Weihnachtsausstellung, Ottmar Hörl ebenso wie Camill Leberer, Gisela Hoffman genauso wie Dirk Brömmel, Sonja Weber oder Hellmut Bruch. Das muss auch so sein, denn vor allem eine Jubiläumsschau ist, was Mariette Haas derzeit unter dem Motto „1, 2, 3, 4, 5“ präsentiert. Das fünfjährige Bestehen ihres Hauses feiert sie mit allen 19 Künstlern der Galerie – und das in mehreren Hängungen. Damit jeder Künstler Platz für mehrere Exponate hat, damit die Schau nicht Sammelsurium wird. Und das Konzept geht auf.

Schön: Hauptsächlich aktuelle Arbeiten sind zu sehen, die meisten eigens für die Jubiläumsschau geschaffen. Und ein künftiger Galeriekünstler ist mit dabei: Der 52-jährige Bildhauer Heiner Thiel, der im dritten Raum der Galerie wundersame einfache Quadratflächen aus schwarzem Stahl zeigt, die durch Ein- und Abschnitte dem Auge verwirrend plastische Würfelwirkung suggerieren. Er wird wohl demnächst mit einer Einzelschau Vorort zu sehen sein – der kleine Werkausschnitt macht Lust drauf.

Wer davor landet, hat freilich die arrivierten Haas-Künstler schon passiert und ihre mittlerweile wohlbekannte Handschrift goutiert; dass sie mit allen Malern und Bildhauern, die sie nach und nach requirierte, konstant und immer noch zusammenarbeitet, darauf ist die Galeristin „besonders stolz“.

Zu sehen – unter anderem – also: Neue Stahlmalerei von Camill Leberer, zusammen mit zarten Zeichnungen des renommierten Malers. Faltungen von Ben Muthofer, sich schwarz um die Sockelecke windend diesmal. Die erstaunlich immanent leuchtenden Linien auf den farbigen Acrylglasflächen von Hellmut Bruch. Sonja Webers wellenwolkige Jaquardgewebe. Und Ottmar Hörl sowieso: Hier noch nicht zu sehen war das „Industrie-Monochrom“, eine Art riesiges goldenes Plastikkissen, alte Bekannte sind Zwerge, Frischlinge oder Engel. Schließlich ist ja auch noch Weihnachtsausstellung.Von Karin Derstroff