EDGAR DIEHL

Nach einhundertjähriger Tradition "Gegenstandsfreier Kunst" ist sie der einzige Stil, der sich noch immer entfaltet. Das Ringen um Einfachheit, Transparenz der Herstellung und Mittel - bei größtmöglicher Komplexität der Ergebnisse - hat nicht nachgelassen. Im Zusammenspiel von Radikalität und einer neuen Sinnlichkeit bei den Arbeiten zeitgenössicher, gegenstandsfreier Künstler zieht sie die Anerkennung von Kunstliebhabern in aller Welt auf sich. Das Verdienst "Konkreter" oder "Gegenstandsfreier Kunst" ist die Bewußtwerdung des Wahrnehmungsprozesses. Dieses Verhältnis als Motor der künstlerischen Arbeit ist auch mein Thema. Erst da, wo die Wahrnehmung nicht wie gewohnt funktioniert - bei der Irritation - kann man sich ihrer bewusst werden. Manchen Betrachtern wird es auch angesichts meiner Arbeiten schwindelig. Das heißt: Der komplexe Wahrnehmungsapparat in unserem Gehirn sucht nach einem Programm, das erst geschrieben werden muss. Das geschieht schon während der Betrachtung. Mit dem Relief, das als Gattung zwischen dem Tafelbild und der Plastik eine Zwitterstellung einnimmt, habe ich einen guten Ausgangspunkt.

(Edgar Dieht zu seinen eigenen Arbeiten, anlässlich einer Ausstellung im Verein für aktuelle Kunst /Ruhrgebiet e.V.)

1950 in Sprendlingen geboren, studiert Edgar Diehl von 1972 bis 1978 bei Raimer Jochims Malerei and der Staatliche Hochschule für bildende Kunst Frankfurt. Seit 1980 lebt und arbeitet er in Wiesbaden.

[Ausstellung EDGAR DIEHL & FRIENDS]

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